Besuch beim Barcamp

Am 22. und 23. November richtete mein Arbeitgeber, die Bausparkasse Schwäbisch Hall,   ein Barcamp für Social Media-Spezialisten in der genossenschaftlichen FinanzGruppe aus. Für mich eine willkommene Gelegenheit, diese moderne Form einer „Unkonferenz“ und viele social media-affine Menschen anderer Partnerunternehmen kennen zu lernen.

Was ist ein Barcamp?

Es ist eine offene Tagung mit offenenWorkshops, deren Inhalte und Ablauf von den Teilnehmern zu Beginn der Tagung selbst entwickelt und im weiteren Verlauf gestaltet werden. Barcamps dienen dem inhaltlichen Austausch und der Diskussion oder ggf. dem Erarbeiten konkreter  Ergebnisse. Ein Barcamp besteht aus Vorträgen und Diskussionsrunden (sogenannte Sessions), die jeden Morgen auf  einer Pinnwand durch die Teilnehmer selbst koordiniert werden. Alle Teilnehmer sind aufgefordert, selbst einen Vortrag zu halten oder zu organisieren.

Vorglühen

Einige Gäste unseres Barcamps reisten schon am Vorabend des ersten Tages an. Organisator Uwe hatte für uns einen Tisch in einem Haller Lokal reserviert, der aber schon bald zu klein für die hereinströmende Gästerschar war. Etwa 15 Gäste des Barcamps waren der Einladung zum „Vorglühen“ gefolgt, so hatte ich  die Gelegenheit, die Gesichter zu den teilweise schon bekannten Namen kennen zu lernen. Ich ging relativ früh, um anderen Platz zu machen, aber es muss sehr spät und feucht-fröhlich geworden sein in der Nacht.

Vorstellungsrunde

Am nächsten Morgen begann das eigentliche Barcamp zuerst mit einer kurzen Vorstellungsrunde. Jeder nannte seinen Namen, sein Unternehmen und dann drei Stichworte, die seine Person charakterisieren. Auch der Bausparfuchs war gekommen.

Keynote

Dann lauschten wir zunächst der „Keynote“, das ist ein Impulsvortrag eines Experten zum Thema des Barcamps. In diesem Fall sprach Stefan Pfeiffer, Marketing Lead Social Business für Europa bei der IBM, Journalist, Blogger und Experte für Social Business, Social Media, Marketing, Enterprise 2.0 und Collaboration. Sein Thema lautete: „Von Social Media zu Social Business“.

Die kleinen elektronischen Freunde sind immer dabei

Charakteristisch für ein Barcamp ist, dass fast alle Teilnehmer während der Vortrage ihre  Smartphones, Tablets oder kleine Mininotebooks in der Hand halten und sich daran eifrig zu schaffen machen. Das ist auch gar nicht verpönt oder gilt als unhöflich. Wichtige Zitate oder lustige Bonmots werden nämlich fast in Echtzeit über Twitter verbreitet oder kommentiert. Alle diese Zitate werden mit einem  Schlagwortbegriff wie „#gbc5“ (5. GenoBarcamp) gekennzeichnet.

Twitter-Wall

Auf einem großen Monitor, der „Twitter-Wall“ laufen alle diese mit dem Schlagwortbegriff gekennzeichneten Twitter-Tweets dann hintereinander weg.  Ich hatte mir für diesen Tag selber einen Twitter-Account eingerichtet, hatte aber zunächst ein bisschen Anfangsschwierigkeiten: Erst vergaß ich den Hashtag  #gbc5, dann schrieb ich den Namen meines Twitter-Freunds falsch, und zu allem verabschiedete sich das W-Lan zum falschen Moment. Aber dann schaffte ich es doch, während der zwei Tage ein paar eigene Tweets abzusetzen. Was die anderen alle ebenfalls über das Barcamp twitterten, hat Marco netterweise zusammengefasst.

Variable Agenda, demokratisch bestimmt

Großes Gedränge herrschte dann um die Pinnwand, auf der die Sessions geplant wurde. Zunächst wurden aus einer Vielzahl möglicher Vortrags- oder Diskussionsthemen zwölf  herausgesucht. Dabei entscheidet die Mehrheit. Die zwölf Themen wurden dann auf drei Zeitschienen und vier Räume verteilt. Die Zuhörer hatten nun die Qual der Wahl, welche der drei Vorträge sie hören oder an welchen Diskussionen sie  sich beteiligen wollten. Natürlich sind auch die Pausen zwischen den Sessions wichtig, weil man sich dann nochmal austauschen oder Themen vertiefen kann. Der Veranstalter oder Sponsor sorgt natürlich auch für gutes Essen und Getränke zwischendurch. Der nächste Tag lief ähnlich ab: Erneut wurden die restlichen Themen  auf drei Zeitschienen verteilt und die Teilnehmer wuselten von Raum zu Raum auf der Suche nach den für sie jeweils interessantesten Themen.

Mein Fazit

Weil dies mein erstes Barcamp war, fühlte ich mich zunächst mehr wie ein Zaungast. Ich hatte auch keinen eigenen Vortrag vorbereitet, wie man das eigentlich ja sollte. Ich wollte zunächst einmal sehen, was da auf mich zukommt. Ich war jedenfalls sehr angenehm überrascht: Die Atmosphäre war sehr freundlich und die Gäste interessiert und wohlgesonnen. Die Vorträge waren keine Präsentationsschlachten: Man stellte in einfachen Worten und wenigen Bildern seine Projekte vor oder stellte Fragen, was die anderen von diesem oder jenem Thema halten. Falls ich Gelegenheit bekomme, am sechsten GenoBarcamp teilzunehmen – es findet im kommenden Frühling in Bonn statt – fahre ich sehr gerne dorthin. Und dann vielleicht mit einem Vortrag oder einem Diskussionsthema im Gepäck…

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Eine Antwort zu “Besuch beim Barcamp

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